Der Weg zur eigenen PV-Anlage: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt für schritt zu photovoltaikanlage

Einleitung

Der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen, einem aktiven Beitrag zum Klimaschutz und der sinnvollen Nutzung des eigenen Dachs führt viele Hausbesitzer zur Photovoltaik. Doch wie wird aus einer Idee eine funktionierende Anlage auf dem Dach?

In diesem umfassenden Leitfaden zeigen wir Ihnen den Weg zur eigenen Solaranlage – von der ersten Überlegung über die Planung bis hin zur Inbetriebnahme. Verständlich erklärt, mit praktischen Tipps und realistischen Einschätzungen.

Bedarf analysieren: Warum eine PV-Anlage?

Bevor Sie mit der konkreten Planung beginnen, sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

  • Wie hoch ist mein Stromverbrauch?

  • Möchte ich den Strom selbst nutzen, einspeisen oder speichern?

  • Welche Ziele verfolge ich? (Kosten sparen, Unabhängigkeit, Nachhaltigkeit)

Tipp: Prüfen Sie Ihre letzten Stromabrechnungen. Ein durchschnittlicher 4-Personen-Haushalt verbraucht ca. 4.000 kWh im Jahr. Das hilft Ihnen, die passende Anlagengröße zu wählen.

Ist mein Dach geeignet?

Nicht jedes Dach ist ideal – aber viele sind es trotzdem. Prüfen Sie:

  • Ausrichtung: Süd ist optimal, aber auch Ost/West funktioniert gut.

  • Neigung: Ideal sind 30–35°, aber mit moderner Technik sind fast alle Neigungen nutzbar.

  • Verschattung: Bäume, Schornsteine oder Nachbarhäuser können Ertrag mindern. Ein Ertragsgutachten hilft bei der Bewertung.

  • Fläche: Pro kWp Leistung benötigen Sie ca. 6–7 m² Dachfläche.

Fazit: Lassen Sie bei Unsicherheiten eine professionelle Dachanalyse durchführen – viele Anbieter bieten diese kostenlos oder günstig an.

Erste Beratung und Angebote einholen

Suchen Sie sich mehrere Anbieter und vergleichen Sie:

  • Angebotsumfang: Nur Module? Inklusive Speicher? Inkl. Netzanschluss?

  • Transparenz: Ist alles verständlich aufgeschlüsselt?

  • Technologie: Welche Module und Wechselrichter werden verwendet?

Wichtige Fragen im Beratungsgespräch:

  • Wie hoch ist mein potenzieller Eigenverbrauch?

  • Wie lange dauert die Amortisation?

  • Welche Förderungen oder Zuschüsse gibt es?

Tipp: Achten Sie auf Qualität und Erfahrung – günstige Anbieter sind nicht immer langfristig die beste Wahl.

Planung und Antragstellung

Der gewählte Anbieter oder Planer übernimmt meist die gesamte Planung inklusive:

  • Wirtschaftlichkeitsberechnung

  • Netzanmeldung beim örtlichen Netzbetreiber

  • Einreichung für Förderprogramme (z. B. KfW oder Landesförderung)

  • Technische Auslegung der Anlage (Wechselrichter, Speicher, Modulanzahl)

In dieser Phase wird auch der Montagezeitraum und die Lieferverfügbarkeit abgestimmt.

Dauer: Von Beratung bis Montage vergehen i. d. R. 4–8 Wochen, je nach Jahreszeit und Auslastung.

Montage und Inbetriebnahme

Die Installation erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Gerüstaufbau

  2. Montage der Trägersysteme und Solarmodule

  3. Verkabelung und Installation des Wechselrichters

  4. Anschluss ans Hausnetz

  5. Einrichtung des Monitoringsystems

  6. Inbetriebnahme durch den Elektriker

Zum Schluss erfolgt die Anmeldung beim Netzbetreiber und – falls vorhanden – die Einbindung des Stromspeichers.

Dauer der Installation: Meist 1–3 Tage, je nach Anlagengröße.

Förderungen, Steuer & Anmeldung

Je nach Bundesland und Nutzung gibt es verschiedene finanzielle Unterstützungen:

  • KfW-Kredite für Stromspeicher oder Komplettsysteme

  • Landesförderungen (z. B. Mecklenburg-Vorpommern mit 10-Mio.-Fördertopf)

  • Umsatzsteuerbefreiung seit 2023 auf PV-Anlagen <30 kWp

  • Einspeisevergütung nach EEG – 8,2 Cent/kWh (Stand Anfang 2025)

Tipp: Bei Eigenverbrauch lohnt es sich, mit einem Steuerberater zu sprechen, wenn z. B. Überschüsse eingespeist werden oder Abschreibungen geltend gemacht werden können.

Monitoring und Wartung

Moderne PV-Anlagen verfügen über digitale Monitoringlösungen. So behalten Sie den Überblick über:

  • Stromproduktion

  • Eigenverbrauch vs. Einspeisung

  • Zustand von Modulen und Speicher

Per App oder Webzugang können Sie Ihre Anlage rund um die Uhr überwachen.

Wartung: In der Regel genügt eine Sichtkontrolle alle 1–2 Jahre. Reinigung nur bei starker Verschmutzung (z. B. Pollen, Seeluft, Industriegebiet).

In 7 Schritten zur eigenen Solaranlage

Der Weg zur eigenen Photovoltaikanlage ist heute einfacher denn je – dank klarer Prozesse, digitalem Monitoring und staatlicher Unterstützung. Wichtig ist, strukturiert vorzugehen, sich gut beraten zu lassen und auf Qualität zu setzen.

Wer es richtig angeht, kann in weniger als 3 Monaten seine Anlage betreiben – und profitiert dann über Jahrzehnte von sauberem, günstigem Strom vom eigenen Dach.

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